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Neue Architektur

Terrazzoböden (Gußterrazzo) ist keine Neuerfindung der modernen Zeit, sondern ein Boden der über Jahrtausende standgehalten hat. Der bisher älteste Nachweis scheint aus dem Neolithikum zu stammen. Im südöstlichen Anatolien konnte in der archäologischen Grabung in Cyönü Tepesi ein feingeschliffener, rotbrauner, mit weißen Streifen gegliederter Terrazzoboden aus der Zeit um 7.000 v.Ch. gefunden werden.

Die Römer übernahmen diese Art der Bodenverlegung und führten sie in ihren Thermen zur technischen und künstlerischen Perfektion. Im frühen Barock beeinflußte die Kunst des Terrazzolegens entschieden die gehobene Wohnkultur Mitteleuropas. Um 1.600 entwickelte sich in Venedig das Kunsthandwerk des Terrazzolegens zur Perfektion. Die vorerst letzte Blüte erfuhr der Terrazzo im Jugendstil.

Bestandteil - Verlegung

Die Grundmasse des Terrazzobodens besteht aus dem Bindemittel (Kalk oder Zement) und den Zuschlagstoffen (farbige Kieselsteine) wobei das Bindemittel beliebig eingefärbt werden kann. Die Masse wird bei der Verarbeitung in Formen oder frei auf die Trägermasse eingestreut. Die gezielte Wahl von Zuschlagstoffen wie Steinmehlfarben, Muschelschalen, Glassplitt und seltenen Kieselsteinen, sowie Metalleinlagen in der Deckschicht erlauben hier, die "Ton in Ton" Farbigkeit der Wand- oder Deckendekoration weiterzuführen. Nach einer mehrtägigen Trockenzeit folgen 7 diverse Schleifgänge. Durch den Feinschliff und anschließender Politur gelangt der Terrazzo zu Lichtspielen unvergleichbarer Schönheit. Man sagt, er beginnt zu leben. Sein fugenlos glänzender Körper ist abrieb- und verschleißfest und ist dadurch sehr einfach zu pflegen.

Terrazzoböden überraschen noch nach Jahrtausenden mit ihrer Farbechtheit. Ein Terrazzo kann nicht bleichen. Die zahlreichen Kombinationsmöglichkeiten garantieren die Einmaligkeit eines Terrazzo und machen ihn zu einen Unikat, an dem sich seine Besitzer über Jahrhunderte und mehr erfreuen.

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